Palladium – Geheimtipp als Wertanlage

Palladium – Geheimtipp als Wertanlage

Palladium-Barren, Fotolia©alexImx

Palladium-Barren, Fotolia©alexImx

Das Edelmetall Palladium (Pd) wird als „kleiner Bruder“ von Platin oft kaum beachtet. In Zeiten unsicherer Wertanlagen, in denen offen über das Ende des Euro spekuliert wird lohnt es sich, das chemische Element Palladium als Wertanlage näher zu betrachten. Denn gegenüber Aktien herrscht seit der Bankenkrise tiefes Misstrauen, Schatzbriefe bieten keine Renditen mehr, der Immobilienmarkt ist in manchen Lagen bereits überhitzt und der gefühlte Universalstrohhalm Gold hat das Platin an den Edelmetallbörsen längst hinter sich gelassen. Was ist Hype, was eine nachhaltige Wertanlage?

Palladium ist extrem selten und fast ausgebeutet

Das metallische Palladium gilt bereits als weitgehend ausgebeutet. Heute wird Palladium nur noch in kleinen Mengen aus Nickel- und Kupfererzen in Russland, Südafrika, Kanada und den USA gewonnen. Mit 63 von weltweit 66 Mio. kg Palladium verfügt Südafrika über etwa 95% der weltweiten Pd-Reserven.

Industrielle Nutzung könnte zurückgehen

Das reaktionsfreudige Edelmetall wird als Katalysator von Ottomotoren, in der Zahntechnik, für technische Beschichtungen, Schmuck, Uhren und Münzen verwendet. Je nach Fortschritt der E-Mobilität könnte sich dieser Verbrauch verringern.

Palladium für Münzen, als Schmuck oder Wertanlage

Das Element Pd wurde erst 1803 entdeckt, doch aufgrund seiner Seltenheit schon bald als Wertanlage interessant. Heute werden Palladium-Barren gehandelt, es gibt Palladium-Münzen wie den kanadischen Pd Maple Leaf, den russischen Palladiumrubel, russische Ballerina-Münzen, australische Palladium Emus, Palladiummünzen aus Samoa, Tonga, den Cook Islands und Bermuda. Daneben wird Palladium in Medaillen, Schmuck und aus dem industriellen Katalysator-Recycling als Wertanlage gehandelt.

Kein Edelmetall hat eine bessere Performance

Der Preis pro Feinunze (31,1g) Palladium lag Ende August 2017 bei etwa 792 €. Vor 10 Jahren, Ende August 2007, kostete die Feinunze Pd noch 243 €, – eine Steigerung um 225 % seit Beginn der Bankenkrise. Zum Vergleich: Gold stieg im gleichen Zeitraum an den Edelmetallbörsen um 123 %, Silber um 67 %, Platin sank sogar um -9,4 %.

Drei Besonderheiten machen Palladium spekulativ

Gegenüber anderen Edelmetallen hat Palladium als Wertanlage drei spekulative Besonderheiten:

  • es ist viel seltener und fast schon komplett ausgebeutet,
  • Südafrika ist fast Monopolist für Palladium und
  • die bisherige industrielle Hauptanwendung von Palladium in Kfz-Katalysatoren könnte in Folge der E-Motorisierung einbrechen.

Wer wagt, kauft Palladium

Diese widersprüchlichen Signale besagen, dass es sich bei Palladium um ein seltenes, zusätzlich künstlich verknapptes Edelmetall handelt, dessen industrieller Bedarf künftig sinken könnte, aber nicht muss. Eine Prognose für eine Palladium-Wertanlage mag jeder für sich vornehmen. Tatsache ist, dass der Wert von Palladium im Schatten von Gold und Silber in der vergangenen Dekade kräftiger gestiegen ist als irgendein anderes Edelmetall.